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Apothekeninventur professionell meistern

Wie pharmazeutische Betriebe Bestände sichern, Fehler vermeiden und Zeit sparen.

Für Apotheken und pharmazeutische Betriebe zählt die Inventur zu den anspruchsvollsten Pflichtaufgaben des Jahres. Die Vielfalt an Bereichen – von Sichtwahl und Freiwahl über Rezeptur, Betäubungsmittel und Kosmetik bis hin zu Kühlware und hochpreisigen Arzneimitteln – verlangt höchste Genauigkeit. Jeder Zählfehler kann nicht nur finanziell teuer werden, sondern auch sicherheitsrelevante Konsequenzen haben. Gleichzeitig muss der Apothekenbetrieb trotz Inventur weiterlaufen, was zusätzlichen Druck erzeugt.

2025-11-24 07:59:09

Die gute Nachricht: Moderne Technologien und smarte Vorgehensweisen machen die Apothekeninventur heute deutlich einfacher, schneller und sicherer. Digitale Datenerfassung, mobile Geräte, automatische Plausibilitätsprüfungen und strukturierte Prozesse sorgen dafür, dass selbst kleine Teams präzise Ergebnisse erzielen, die Revision bestehen und den Rest des Jahres von sauberen Bestandsdaten profitieren.

Warum eine optimierte Apothekeninventur so wichtig ist

Kaum eine Branche ist so stark auf exakte Bestandsführung angewiesen wie der Apotheken- und Pharmabereich. Arzneimittel sind wertintensiv, Ablaufdaten müssen zuverlässig kontrolliert werden, Chargen und Lieferketten unterliegen strengen Dokumentationspflichten, und BtM-Bestände erfordern eine lückenlose Nachweisbarkeit. Gleichzeitig beeinflussen Lagerbestände die Liquidität einer Apotheke massiv. Fehlende oder fehlerhafte Bestandsdaten wirken sich direkt auf Verfügbarkeit, Einkauf, Beratung und Wirtschaftlichkeit aus. Eine professionell durchgeführte Inventur ist daher weit mehr als eine gesetzliche Pflicht - sie ist ein Qualitätsinstrument, das den Alltag spürbar entlastet.

Goldene Regeln und absolute Tabusfür eine effiziente und sichere Apothekeninventur

Viele Apotheken verlieren während der Inventur wertvolle Zeit oder riskieren Fehler, weil Abläufe historisch gewachsen oder nicht klar definiert sind. Zu den häufigsten Stolperfallen gehören handschriftliche Strichlisten, unklare Rollenverteilungen, unstrukturierte Zählwege und die fehlende Erfassung von Ablaufdaten. Besonders riskant ist es, BtM-Bestände wie normale Artikel zu behandeln - hier entstehen nicht nur Differenzen, sondern potenziell rechtliche Probleme.

Sinnvoller ist eine Inventur, die in Vorfeld klar strukturiert wird. Dazu gehört, Bereiche sauber zu trennen, Mitarbeitende kurz einzuweisen und festzulegen, wer zählt und wer kontrolliert. Digitale Hilfsmittel reduzieren Fehlerrisiken erheblich, weil Barcodes zuverlässig erkannt werden, Mengen direkt im System landen und MHD- oder Chargeninformationen automatisch mitgeführt werden. Die Inventur wird dadurch nicht nur schneller, sondern auch revisionssicherer und nachvollziehbarer.

Moderne Technologien, die die Apothekeninventur revolutionieren

Die wichtigste Grundlage einer effizienten Apothekeninventur ist die mobile Datenerfassung per MDE-Gerät oder Smartphone-basierter Erfassungs-App. Geräte wie der Zebra TC27 oder Honeywell CT45 erfassen Barcodes innerhalb von Sekunden und ermöglichen eine Inventur ohne Übertragungsfehler und ohne manuelle Listen. Das große Display erleichtert die Bedienung, während leistungsstarke Scanmodule auch beschädigte Codes problemlos erkennen.

Passende Inventur-Apps bringen apothekenspezifische Logik bereits mit: PZN- und Artikelzuordnung, MHD- und Chargenerfassung, Trennung nach Zähler/Kontrolleur oder Offline-Funktion für Bereiche ohne stabile Verbindung. Besonders effizient wird der Prozess, wenn Daten direkt mit der Warenwirtschaft synchronisiert werden. Bestände sind dann unmittelbar nach der Inventur aktuell, ohne dass händische Nacharbeit nötig ist.

Noch wertvoller wird die Inventur, wenn Business Intelligence ins Spiel kommt. BI-Dashboards verwandeln Zählwerte und Differenzen in aussagekräftige Visualisierungen, die Schwund, Sortimentslücken, falsch einsortierte Artikel oder überlagerte Ware erkennen lassen. Für Apothekenleitungen und Filialverbünde bedeutet das: Sie sehen nicht nur das Ergebnis einer Inventur, sondern verstehen die Ursachen und können aktiv gegensteuern.

Praxisbeispiel: Digitale Inventur in der Apotheke

Eine mittelgroße Stadtapotheke, die bisher mit Papierlisten arbeitete, kämpfte jedes Jahr mit langen Zählzeiten und zahlreichen Differenzen. Hochpreisige Präparate wurden mehrfach gezählt, Ablaufdaten häufig übersehen und die Auswertung dauerte oft mehrere Stunden.
Mit der Umstellung auf digitale Inventur-Apps und MDE-Geräte änderte sich das Bild grundlegend. Die Mitarbeitenden scannten Artikel direkt im Regal, MHDs wurden automatisch erfasst und BtM-Bestände klar getrennt dokumentiert. Die Daten übertrug das System sofort in die Warenwirtschaft. Die Apotheke benötigte statt eines ganzen Tages nur noch wenige Stunden &ndash und die Inventurergebnisse waren erstmals vollständig konsistent.

Fazit

Die Apothekeninventur muss kein Kraftakt sein. Mit digitalen Prozessen, mobilen Geräten und strukturierter Vorgehensweise lassen sich Zähldauer, Fehlerrisiko und Stress deutlich reduzieren. Gleichzeitig profitieren Apotheken und pharmazeutische Betriebe das ganze Jahr über von verbesserten Bestandsdaten, höherer Warenverfügbarkeit und geringerer Kapitalbindung. Die Inventur wird nicht nur schneller - sie wird zum echten Qualitätsbaustein für den gesamten Betrieb.