Point of Use – optimale Materialverfügbarkeit
Wie der Point of Use Logistik, Produktion und Einzelhandel effizienter macht.
In vielen Unternehmen läuft die Versorgung mit Materialien, Waren oder Werkzeugen reibungslos – bis auf den letzten Meter. Materialien werden zwar korrekt geliefert und eingelagert, stehen dann aber nicht dort zur Verfügung, wo sie tatsächlich gebraucht werden: am Arbeitsplatz, an der Maschine oder in der Verkaufsfläche. Das führt zu unnötigen Laufwegen, Wartezeiten und Unterbrechungen – sei es in der Fertigung, im Handel oder in der Instandhaltung. Die Lösung liegt in einem logistischen Prinzip, das gezielt am Bedarfspunkt ansetzt: dem Point of Use.
2025-08-07 08:37:26Der Begriff "Point of Use" (kurz: POU) beschreibt den Ort, an dem ein Produkt oder Material tatsächlich verwendet wird. In der Logistik und Produktion ist das oft direkt an der Montagelinie, in einem Werkstattbereich oder am Verpackungsplatz. Im Einzelhandel kann der Point of Use das Verkaufsregal sein, an dem Ware für Kunden verfügbar sein muss. Ziel aller Maßnahmen rund um den Point of Use ist es, benötigte Güter genau dort und genau dann bereitzustellen, wo und wann sie benötigt werden - ohne Umwege, Wartezeiten oder Zwischenlager.
Typische Einsatzbereiche für Point-of-Use-Versorgung
In der Industrie werden Bauteile, Werkzeuge oder Hilfsmittel direkt an der Fertigungslinie bereitgestellt - oft über rollende Regale, fahrerlose Transportsysteme oder fest installierte Entnahmestellen.
Im Einzelhandel bedeutet Point of Use, dass Artikel dort verfügbar sein müssen, wo Kaufentscheidungen fallen - am Regal, im Aktionsbereich oder bei Aktionsplatzierungen.
Im Gesundheitswesen etwa stehen Verbandsmaterial oder Medikamente direkt im Patientenzimmer oder Pflegewagen zur Verfügung &ndash ohne Zeitverlust durch zentrale Lagerzugriffe.
Vorteile eines optimierten Point of Use
Ein durchdachter Point-of-Use-Ansatz bringt zahlreiche Vorteile mit sich. Laufwege werden reduziert, Personal wird entlastet und Prozesse beschleunigt. Der Zugriff auf Materialien oder Produkte erfolgt ohne Wartezeit, sodass Mitarbeitende produktiv bleiben.
Auch Bestandsgenauigkeit und Nachschubplanung profitieren: Durch digitale Erfassung oder automatische Sensorik können Verbrauchsdaten direkt am POU gesammelt und Nachschublieferungen angestoßen werden - ohne dass Mitarbeitende aktiv eingreifen müssen.
Das spart nicht nur Zeit, sondern erhöht auch die Versorgungssicherheit - gerade bei kritischen Materialien oder schwankendem Verbrauch.
Point of Use & Digitalisierung: Eine starke Kombination
In modernen Logistikkonzepten ist der Point of Use fest mit digitalen Lösungen verknüpft. Mobile Datenerfassung, Barcode-Scanning, IoT-gestützte Entnahmestellen oder cloudbasierte Nachschubsteuerung sorgen dafür, dass der Materialfluss bis zum Verbrauchspunkt lückenlos dokumentiert ist.
So lässt sich exakt nachvollziehen, was wann wo benötigt wurde - und wie sich zukünftiger Bedarf vorausschauend planen lässt. Besonders bei großen Standorten mit dezentralem Materialbedarf (z. B. in der Werkslogistik oder Kliniklogistik) entsteht dadurch ein echter Effizienzgewinn.
Fazit:
Der Point of Use ist ein zentraler Baustein moderner Materialwirtschaft. Wer Materialien und Waren direkt am Verbrauchsort bereitstellt, spart Wege, Zeit und Ressourcen - und erhöht gleichzeitig Produktivität, Verfügbarkeit und Transparenz. In Kombination mit digitalen Prozessen lässt sich die Versorgung intelligent steuern - für reibungslose Abläufe bis zum letzten Meter.