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Wie kann FIFO sichergestellt werden?

Das FIFO Prinzip für große und kleine Lager

Bei FIFO geht es darum, die zuerst eingelagerten Artikel auch als erstes wieder auszulagern. Dazu braucht man eine Lagerverwaltungssoftware. Bei der Einlagerung wird dann nicht nur die Artikelnummer erfasst, sondern auch Chargen, MHDs oder Seriennummern, Produktionsdaten etc. Diese Infos verknüpft die Lagerverwaltungssoftware automatisch miteinander und mit der Einlagerungszeit, dokumentiert sie und stellt sie später bei der Kommissionierung bereit.

2021-09-06

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FIFO in der Lagerverwaltung
FIFO in der Lagerverwaltung

1. Einleitung

FIFO ist die Abkürzung für First in First out und findet in der Lagerverwaltung Einsatz. Es geht darum, die Artikel, die zuerst eingelagert werden, auch als erstes wieder auszulagern. Wozu? In vielen Branchen haben Artikel ein MHD oder verlieren mit fortgeschrittener Lagerzeit an Qualität und Wert. Daher ist es bei solchen Artikeln wichtig, dass sie nicht lange im Lager liegen, sondern für den nächst möglichen Auftrag verwendet werden. Über Merkmale wie Chargen oder Seriennummern und einer Lagerverwaltungssoftware wird bei der Entnahme gewährleistet, dass der älteste Artikel zuerst entnommen wird.

Beispiel: Lagerverwaltungssoftware
Beispiel: Lagerverwaltungssoftware

2. FIFO Software

Damit FIFO sichergestellt ist, müssen die zuerst eingelagerten Artikel auch als solche erkennbar sein. Diese Erkennung geht nicht über die Artikelnummer, sondern über ein weiteres eindeutiges Merkmal, das bei der Einlagerung dokumentiert und bei der Kommissionierung berücksichtigt wird. Übliche Merkmale, um FIFO zu ermöglichen, sind:

Diese Merkmale sind im Idealfall zusammen mit der Artikelnummer in einem einzigen Barcode vorhanden oder befinden sich als zusätzlicher Barcode auf dem Artikel, also ein Barcode für die Artikelnummern und einer für das Merkmal. Andernfalls wird an Ort und Stelle ein Barcode für die Charge, Seriennummer etc. erstellt.

In kleinen Lagern mit nur ein oder zwei Mitarbeitern kann FIFO auch über das menschliche Gedächtnis klappen, doch das stellt die Ausnahme dar. In aller Regel gibt es zu viel Umschlag und zu viele Mitarbeiter, als dass man sich merken könnte, wer welchen Artikel zuerst eingelagert hat.

In den meisten Fällen wird FIFO daher mit einer Software gewährleistet. Diese zeigt dem Mitarbeiter, welche Artikel er entnehmen muss und meldet Fehler, wenn er doch zu einem neueren Artikel greift. Wenn kein Hinweis auf den Artikeln steht zum MHD oder Produktionsdatum ist es nicht nur schwierig, sondern unmöglich für den Mitarbeiter, anhand der Artikelnummer, Charge oder Seriennummer auf FIFO zu schließen. Eine Lagerverwaltungssoftware hingegen verknüpft jeden Artikel, Charge und Seriennummer automatisch mit der Einlagerungszeit und kann damit die Entnahme-Reihenfolge fehlerfrei vorgeben.

2.1 Wareneingang und Einlagerung

Mit einer FIFO Lagerverwaltungssoftware scannen die Mitarbeiter bei der Einlagerung jeden Artikel und den Lagerplatz. Zu jedem Artikelscan werden dann zusätzliche Informationen hinterlegt wie die aufgedruckte Charge, Seriennummer oder MHD. Die genaue Uhrzeit der Einlagerung dokumentiert die Software automatisch. Lagerplatz, Artikelnummer, Merkmal und Einlagerungszeit sind nun miteinander verknüpft. Wenn auf jedem Lagerplatz nur ein Artikel liegt und es je Lagerplatz Barcodeetiketten gibt, reicht schon die Verknüpfung von Lagerplatz, Artikel und Einlagerungszeit. Auch das ist allerdings eine Ausnahme.

2.2 Kommissionierung

Wenn ein Auftrag kommissioniert wird, sieht der Mitarbeiter in der mobilen Software, welche Positionen er für diesen Auftrag picken muss. Diese Positionen sind dann keine austauschbaren Artikelnummern, sondern die Software gibt den Lagerplatz, Charge, Seriennummer, MHD, Produktionsdatum etc. vor. Scannt der Mitarbeiter nun eine Charge, die neu ist, meldet die App einen Fehler und lässt nur die vorgegebene Charge mit dem ältesten Einlagerungsdatum zu. Vorher kann die Position und damit der Auftrag nicht abgeschlossen werden.

Voraussetzungen für ein erfolgreiches FIFO sind Merkmale wie Chargen oder Seriennummern

3. Fazit

Lager mit viel Umschlag und Artikeln, die ablaufen, sind auf eine Lagerverwaltung mit FIFO angewiesen. Voraussetzungen für ein erfolgreiches FIFO sind Merkmale wie Chargen oder Seriennummern auf den Artikeln in Form von Barcodes. Wird ein Artikel eingelagert, scannt der Lagerist über eine Lagerverwaltungssoftware die Artikelnummer, Merkmal und Lagerplatz. Die Software dokumentiert diese Infos automatisch und stellt sie bei der Entnahme bereit. So zeigt die Software bei der Kommissionierung von 50 möglichen Artikeln nur die 2 Chargen mit der ältesten Lagerzeit an.

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