Cycle Counting – Inventur neu gedacht
Warum kontinuierliche Zählungen die bessere Inventur sind.
Viele Unternehmen kennen das Problem: Einmal im Jahr steht die große Inventur an, die ganze Abteilungen lahmlegt, Zeit und Nerven kostet und am Ende dennoch oft Differenzen offenbart. Gerade in Handel, Lager und Produktion wird diese klassische Methode zunehmend als unpraktisch und ineffizient empfunden.
2025-09-09Eine smarte Alternative ist das Cycle Counting. Dabei handelt es sich um eine Inventurmethode, bei der Bestände kontinuierlich in kleinen Schritten gezählt werden. Anstatt einmal jährlich das gesamte Lager stillzulegen, erfolgt die Kontrolle regelmäßig, flexibel und im laufenden Betrieb - mit spürbaren Vorteilen für Genauigkeit und Effizienz.
Was bedeutet Cycle Counting?
Cycle Counting bezeichnet die ständige, turnusmäßige Überprüfung von Lagerbeständen. Statt alles auf einmal zu erfassen, werden einzelne Artikelgruppen, Lagerzonen oder ABC-Kategorien nach einem festen Plan gezählt. Dadurch verteilt sich die Arbeit über das Jahr und integriert sich nahtlos in den Alltag des Lagers.
Der große Unterschied zur klassischen Stichtagsinventur liegt in der Flexibilität. Mitarbeiter zählen nicht alles auf einmal, sondern konzentrieren sich auf bestimmte Bereiche. Diese Daten fließen direkt ins System und sorgen für eine laufend aktualisierte Bestandsübersicht.
Vorteile für Unternehmen
Einer der größten Pluspunkte des Cycle Counting ist die Genauigkeit. Da Bestände häufiger kontrolliert werden, fallen Abweichungen schneller auf und lassen sich sofort korrigieren. Gleichzeitig sinkt die Belastung der Mitarbeiter, weil nicht mehr ganze Lagerflächen an einem Wochenende oder Feiertag gezählt werden müssen.
Auch die Prozesssicherheit steigt: Fehlbestände oder Schwund werden frühzeitig sichtbar, Überbestände lassen sich abbauen, und Kapital wird nicht unnötig gebunden. Unternehmen haben so nicht nur eine genauere, sondern auch eine wirtschaftlichere Bestandsführung.
Cycle Counting in der Praxis
In der Praxis bedeutet Cycle Counting, dass Zählaufträge automatisch vom System erzeugt werden. Ein Beispiel: Ein ERP oder WMS erkennt, dass bestimmte Artikel aus der A-Klasse besonders relevant sind. Diese werden dann häufiger gezählt, während C-Artikel mit geringer Umschlagshäufigkeit seltener überprüft werden.
Die Mitarbeiter erhalten den Zählauftrag direkt auf ihr mobiles Gerät. Dort sehen sie, welche Artikel oder Lagerplätze überprüft werden sollen. Mit einem Barcode-Scan bestätigen sie die Daten, vergleichen sie mit den Soll-Beständen und übermitteln die Ergebnisse direkt zurück ins System. Alles geschieht im laufenden Betrieb, ohne Produktionsstopps oder geschlossene Läger.
Integration in bestehende Systeme
Ein weiterer Vorteil: Cycle Counting lässt sich problemlos in vorhandene ERP- und Lagerverwaltungssysteme integrieren. Über Schnittstellen werden Bestände automatisch synchronisiert, Zählaufträge verteilt und Ergebnisse verarbeitet. Die Datenqualität steigt kontinuierlich, und das Unternehmen gewinnt einen Echtzeitblick auf seine Lagerbestände.
Mehrwert für Retail und Logistik
Gerade im Einzelhandel oder in großen Logistikzentren zeigt Cycle Counting seine Stärken. Regallücken oder falsche Bestände im System können sofort erkannt und korrigiert werden. Das wirkt sich direkt auf die Kundenzufriedenheit aus, da Artikel zuverlässig verfügbar sind. Gleichzeitig profitieren Unternehmen von einer effizienteren Nachschubsteuerung und einer besseren Planung.
In der Logistik sorgt die kontinuierliche Zählung dafür, dass Lieferzusagen eingehalten werden können. Wenn ein System fälschlicherweise mehr Bestände ausweist, als tatsächlich vorhanden sind, entstehen Lieferprobleme. Cycle Counting verhindert solche Engpässe, da Abweichungen frühzeitig erkannt werden.
Zukunft: Automatisiertes Cycle Counting
Die Zukunft geht noch einen Schritt weiter. Mit Hilfe von RFID, Drohnen oder autonomen Robotern lässt sich Cycle Counting teil- oder vollautomatisieren. Scanner erfassen Bestände beim Vorbeifahren oder Fliegen, während KI-Systeme automatisch Abweichungen melden. Damit wird die Inventur endgültig von einer lästigen Pflicht zu einem kontinuierlichen, intelligent gesteuerten Prozess.
Fazit
Cycle Counting ist mehr als eine alternative Inventurmethode - es ist ein Kulturwandel in der Bestandsführung. Statt einmal im Jahr hektisch alles zu erfassen, verteilen Unternehmen die Inventur intelligent über das Jahr. Das Ergebnis sind genauere Bestände, weniger Stillstände, niedrigere Kosten und eine deutlich höhere Prozesssicherheit. Wer auf Cycle Counting setzt, macht seine Lagerverwaltung zukunftssicher und verwandelt Inventur von einer Belastung in einen echten Mehrwert.
Mit COSYS Inventurlösungen wird Cycle Counting einfach und effizient umgesetzt. Mobile Datenerfassung, intelligente Zählaufträge, direkte ERP-Schnittstellen und Business Intelligence sorgen für volle Transparenz. Ergänzt durch COSYS MDM verwalten Sie Ihre Geräte zentral und sicher – für Inventurprozesse, die sich nahtlos in Ihren Arbeitsalltag einfügen.
FAQ
Bei Cycle Counting wird kontinuierlich gezählt, statt einmal jährlich das gesamte Lager.
Ja, Cycle Counting ist eine anerkannte Inventurmethode, sofern die Genauigkeit gewährleistet ist.
Besonders Retailer, Logistiker und Produktionsbetriebe mit großen Beständen oder hoher Umschlagshäufigkeit.
Mobile Scanner oder MDE-Geräte erleichtern die Erfassung, sind aber nicht zwingend erforderlich.
Ja, durch RFID, Drohnen oder autonome Roboter ist die Automatisierung zunehmend möglich.
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