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Was bedeutet Just-in-Time und Just-in-Sequence

…und warum findet man beides in der Automobilindustrie?

Just-in-Sequence und Just-in-Time lohnen sich nur bei großserieller Produktion wie es in der Automobilindustrie der Fall ist. Bei Just-in-Time werden die Autoteile im Fertigungstakt geliefert, während bei Just-in-Sequence zusätzlich die Reihenfolge der Produktionskette berücksichtigt wird.

2021-02-02

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Logistik für die Automobilindustrie
Logistik für die Automobilindustrie

1. Zustellungsverfahren in der Automobilindustrie

Just-in-Sequence und Just-in-Time sind zwei Verfahren in der Logistik, die bei Großserienanfertigungen Einsatz finden. Diese Großserienanfertigungen gibt es zum Beispiel in der Automobilindustrie, die in hoher Stückzahl produzieren, wobei kaum ein Auto dem anderen gleicht. Innen wie außen unterscheiden sich die Modelle. Bei Just-in-Sequence und Just-in-Time geht es darum, die Bauteile in die Produktion zu schaffen und zwar mit möglichst wenig Aufwand für den Autohersteller dafür mit viel Planung für den Automobilzulieferer.

1.1. Just-in-Time

Bei Just-in-Time machen Autohersteller und Automobilzulieferer einen festen Zeitpunkt aus, in dem die bestellte Ware geliefert wird. Die pünktliche Anlieferung ist, wie der Name schon sagt, das A und O. Kommt die Ware zu spät, muss die Produktion stoppen, was zu Mehrkosten im Millionenbereich führen kann. Das Autowerk ist also im hohen Maße abhängig vom Automobilzulieferer. Doch die Abhängigkeit beruht auf beiden Seiten: Automobilzulieferer zahlen hohe Vertragsstrafen, wenn die Lieferung nicht pünktlich ankommt.

1.2. Just-in-Sequence

Just-in-Sequence ist eine Sonderform von Just-in-Time. Die Ware wird nicht nur zur Sekunde genau geliefert, sondern die Bauteile sind bereits gemäß der Produktionskette auf den Paletten. Auf diese Weise muss der Autohersteller die Ware nur noch annehmen und gibt sie nach und nach in die Produktion. Bei Just-in-Sequence herrscht dieselbe Abhängigkeit zwischen Autoherstellern und Automobilzulieferern wie bei Just-in-Time. Auch hier muss der Automobilzulieferer Vertragsstrafen zahlen, wenn er die Bauteile nicht wie abgesprochen liefert.

1.3 Vor- und Nachteile

Grundsätzlich werden sowohl Just-in-Time als auch Just-in-Sequence nur dann angewendet, wenn die Stückzahlen der Produktion besonders hoch sind und die Maschinen Tag und Nacht laufen. Denn nur bei hoher Stückzahl, vielen Produktionsschritten und laufender Produktion wie bei Autoherstellern ist es günstiger, Lieferservices zu beanspruchen, statt in eigene Lager zu investieren. Ein Vorteil für den Autohersteller sind also weniger Kosten. Der Vorteil für den Automobilzulieferer ist ein beständiger Kunde und hohes Auftragsvolumen.

Der Nachteil für beide Teilnehmer ist die starke Abhängigkeit voneinander, was ständige Kommunikation und Datenaustausch beinhaltet also viel Zeit, die in Absprachen fließt. Beide Lieferverfahren erfordern vom Automobilhersteller zudem minutiöse Planung, ein ganzes Lagernetzwerk, um Transportwege kurz zu halten, das Inkaufnehmen von nicht voll ausgelasteten LKWs zu Gunsten der pünktlichen Lieferungen und eine fehlerfreie Kommissionierung.

2. Wie leisten Automobilzulieferer Just-in-Sequence/Time

Der Automobilzulieferer braucht für Just-in-Sequence und Just-in-Time eine durchdachte und dennoch flexible Logistik und eine funktionierende Lagerverwaltung. Sowohl die Transport Logistik als auch die Lagerlogistik können nur dann Just-in-Sequence/Time leisten, wenn Sie mit mobiler Datenerfassung arbeiten und Prozesse digital erfassen, dokumentieren und steuern.

2.1 Lagerlogistik

Nachdem der Autohersteller seine Wünsche kommuniziert hat, meist über ein Electronic Data Interchange, und der Automobilzulieferer weiß, wann er welche Bauteile in welcher Reihenfolge liefern soll, geht es im Lager an die Kommissionierung. Es gilt, jeden Artikel in der richtigen Menge einzusammeln und in der richtigen Reihenfolge versandfertig zu machen, sprich auf Paletten oder in Behältern verstauen. COSYS Lagerlogistik App führt die Lagerarbeiter - unter anderem - durch die Kommissionierung.

COSYS App wird auf einem Gerät für mobile Datenerfassung, kurz MDE Gerät, verwendet. Zuerst wählt der Mitarbeiter in der App einen Kommissionierauftrag aus, also das, was vorab zwischen Hersteller und Zulieferer besprochen wurde. Danach sieht er alle Positionen, die in diesen Auftrag gehören. Diese sammelt er über Barcodescans ein. Scannt er einen falschen Barcode, meldet die App einen Fehler. Selbes gilt bei falscher Menge. Geht es daran, die Ware auf Paletten oder in Behälter zu verstauen, gibt die Software die Reihenfolge vor, die bei Just-in-Sequence eingehalten werden muss.

2.2 Transport Logistik

Ist die Ware fertig kommissioniert, folgt die Transport Logistik. Zuerst muss der Fahrer die Ware verladen, wozu der Fahrer ebenfalls ein MDE Gerät nutzt. Im Gegensatz zum Lagerarbeiter öffnet der Fahrer keine Kommissionieraufträge, sondern Touren, die sein Disponent vorab geplant hat. Nach Betreten der Tour sieht der Fahrer alle zu verladenen Positionen. Diese scannt er gegen und wird durch Good-Beeps und Bad-Beeps darüber informiert, ob die Verladung korrekt ist. Bei der Auslieferung scannt er erneut die Ware gegen und übergibt Sie Just-in-Time und Just-in-Sequence dem Autohersteller.

3. Fazit

Just-in-Sequence und Just-in-Time lohnen sich bei großserieller Produktion wie es in der Automobilindustrie der Fall ist. Die Vorteile für den Autohersteller sind weniger Kosten für Lager und Personal, während der Automobilzulieferer von regelmäßigen Großaufträgen profitiert. Bei Just-in-Time werden die Autoteile im Fertigungstakt geliefert, während Just-in-Sequence zusätzlich die Reihenfolge der Produktionskette berücksichtigt. Für beide Verfahren braucht der Automobilzulieferer sowohl eine digitalisierte Transport Logistik als auch Lagerlogistik.

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